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Expeditionen

WETTERBEOBACHTUNG RUND UM DEN GLOBUS

Aerologische Expeditionen des Observatoriums Lindenberg und seiner Beamten

  • Im Jahre 1902 unternahmen Berson und Elias bei der Gelegenheit einer Urlaubsreise nach Spitzbergen an Bord des Vergnügungsdampfers "OIHONNA" eine Reihe von Drachenaufstiegen auf der Ostsee, den norwegischen Gewässern und dem Nördlichen Eismeer, für die das Observatorium die aerologische Ausrüstung ( Drachenwinde, Draht, Drachen und Registrierapparate) hergegeben hatte. Sie führten 28 Aufstiege durch, die bis zu Höhen von 1500m reichten; die ersten Beobachtungen in der freien Atmosphäre im polaren und südpolarem Gebiet.
  • Am 30. August 1905 führte der Observator Prof. Berson im Auftrage des Observatoriums bei Gelegenheit der totalen Sonnenfinsternis eine Freifahrt mit dem Ballon Jupiter zu Burgos in Spanien aus, die bis zur Höhe von 4300m führte, aber, wie vorher erwartet war, keinerlei Einfluß der Verfinsterung auf die meteorologischen Vorgänge erkennen ließ.
  • Der Technische Hilfsarbeiter am Observatorium Dr. Kurt Wegener führte auf eigenen Wunsch, aber im dienstlichem Auftrage, in der Zeit vom 1.Januar bis 8.Februar 1905 auf dem Brocken 29 Drachenaufstiege aus, um über die thermischen und sonstigen Verhältnisse der Wolkenoberfläche Aufschlüsse zu erhalten. Der enorme Rauhreifansatz, der schon nach 20 Minuten den Draht von 0,6 mm Durchmesser auf 6-8 mm verdickte, und den Wegener als erheblich reichlicher schätzte als in gleicher Höhe in der freien Atmosphäre über Lindenberg, verhinderte die Erreichung größerer Höhen, deren größte 1685 m Seehöhe, also nur 545 m über der Brockenkuppe betrug. Es konnte übrigens festgestellt werden, daß die Ausführung von Drachenaufstiegen auf dem Brocken, wenn nicht schwerer Sturm oder zu schwacher Wind herrschte, durchaus erfolgreich sein konnte.