Assmann
Richard Assmann wurde am 13. April 1845 in Magdeburg als Sohn eines Kaufmanns und Fabrikanten geboren.
Die Reifeprüfung legte Assmann 1865 am Gymnasium in Magdeburg ab. Er nahm das Studium der Medizin in Breslau auf. Seinen Militärdienst leistete er vom 23.5.1866 bis Ende November 1866, danach 1876 einen kurzen Reservistendienst. 1869 promovierte er in Berlin zum Dr. med. und legte die Staatsprüfung ab. 1870 erhielt er die Approbation als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. Im Rang eines Vizefeldwebels, später als Offizier, nahm er als Chirurg am deutsch-französichen Krieg 1870/71 teil. In verschiedenen Lazaretten bekam Assmann die Gelegenheit wie er selbst schrieb, die „Kriegschirurgie in großen Maßen zu üben“. Für seinen Kriegseinsatz wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Ab April 1871 war Assmann als niedergelassener Arzt in Freienwalde an der Oder tätig und begann seine meteorologischen Studien in einem privat finanzierten meteorologischen Observatorium. Er zog im September 1879 nach Magdeburg um. 1880, nachdem sich Hoffnungen auf eine Anstellung als Chefarzt des städtischen Krankenhauses in Magdeburg zerschlagen hatten, wandte er sich endgültig der Meteorologie zu. Er war der Gründer und von Beginn an Leiter des Vereins für landwirtschaftliche Wetterkunde in Mitteldeutschland und Vorsteher der Wetterwarte der Magdeburger Zeitung. Ab Ostern 1885 studierte er an der Universität Halle Meteorologie. Im Juli 1885 promovierte er mit der Dissertation „Die Gewitter in Mitteldeutschland“ zum Dr. phil. Im Oktober des gleichen Jahres habilitierte er sich in Halle mit einer Arbeit über die Einflüsse der Mittelgebirge auf das Wetter in Mitteldeutschland. 1899 wurde Assmann mit der Gründung des Preußischen aeronautischen Observatoriums beauftragt. Er entwickelte das nach ihm benannte Aspirations - Psychrometer und führte später den Gummiballon als Träger meteorologischer Registrierinstrumente ein. Außerdem war er Herausgeber der Zeitschriften „Das Wetter“ und „Beiträge zur Physik der freien Atmosphäre“. 1902 wies Assmann die Existenz der Stratosphäre nach, mußte sich den Ruhm der Entdeckung allerdings mit dem französischen Meteorologen Leon Teisserenc de Bort teilen, der seine Beobachtungen im selben Jahr formulierte. Richard Assmann starb am 28. Mai 1918 in Gießen.
Der Wettermann
Hans Steinhagen hat nach mehrjähriger Recherchearbeit seine biografische Sicht über Richard Aßmann vorgelegt, die den Lebensweg dieses großen Forschers nachzeichnet, der darüber hinaus vor 100 Jahren das Meteorologische Observatorium Lindenberg gegründet hat. Das Besondere an diesem Buch ist die ausschließliche Orientierung an historischen Fakten und authentischen Dokumenten. Auf diesem Wege ist es Hans Steinhagen gelungen, mehr über den Wissenschaftler und Menschen Aßmann sowie den besonderen Weg des Seiteneinsteigers von der Medizin zur Meteorologie zu erfahren und auch in dem vorliegenden Buch darzustellen, als bisher bekannt war.
H. Steinhagen
Der Wettermann –
Leben und Werk Richard Aßmanns
1. Auflage 2005, 400 Seiten, 140 x 210 mm
Festeinband, Schutzumschlag
ISBN 3-933603-33-1 / 978-3-933603-33-3